Monat: August 2014

Danke Herr Telefon-Stöhner, ich bin bedient!

2014-08-27 09.35.48

Ich hab ja neulich hier meinem Telefon-Stöhner erklärt, wann er anrufen darf und wann NICHT! Nicht vor 7 Uhr und nicht nach 23 Uhr. Vergeblich. Heute um 3.50!!! rief, also ich sage jetzt spontan: das Arschloch, wieder an. Und das finde ich jetzt megagemein. Um diese Zeit wird man normalerweise angerufen, wenn etwas in der Familie passiert ist. Ich tappte also zum Handy, das ich versehentlich nicht auf lautlos gestellt hatte, konnte dann lange nicht mehr einschlafen. Dabei hatte ich mich so auf meine ersten Nachferiennacht gefreut. Im eigenen Bett. Ich finde, Ferien werden krass überbewertet. Schon die Anreise per SBB-Zug in die Berglein war eine Tortur. Ich bin ja bekanntlich überzeugte Privatfahrerin. Jetzt weiss ich auch wieso. Obwohl wir Milliarden in die Neat stecken, rollen noch Steinzeitwagons mit Einstiegeluken wie ins Spaceschöttl herum.

Prompt wollte Haushündin Irettli nicht einsteigen, ich schob hinten nach, die Türe ging plötzlich zu, jetzt habe ich einen blauen Arm. Auf der Rückfahrt hielt der „Express“ an jedem Milchchübel, dann ging die Türe zur Abwechslung nicht auf. Auch der SBB-Monteur zuckte mit den Schultern, und als wir schliesslich im Renngalopp auf den Anschluss seckelten, war der pumpenvoll. Und die Giftnudel visavis zischte mich an, als ich sie bat, das Sonnenrollo ein bisschen runterzurollen. Irgendwie kann ich das verstehen, denn Zugfahren ist ja trotz Bananenrepublik-Groove so teuer, dass sie sich wegen wegfallender Sonneneinstrahlung beschissen fühlte. Item, ich küsste in Züri das Perron, schwor mir, NIE mehr in woanders als in meinem eigenen Wägeli zu verreisen. Und überhaupt war alles viel schöner dihei als in Davos, das ja aussieht wie Adliswil in der Rushhour.

Und dann rief das Arschloch wieder an. Mitten in der Nacht. Natürlich hob ich nicht ab. Was hätte ich denn tun sollen? Mitstöhnen, mitreden? Ich kann ja nicht so ein feines Hochdeutsch. Ja der Herr ist Deutscher. Jetzt frage ich mich. Ist das ein Cablecom-Callcenter-Mann im Ruhrpott, der CH-Handynummern hortet,  ein dt. Uni-Assistent, der seine Freundin in Hamburg vermisst? Wäre ein französischer Stöhner nicht viel charmanter als so ein zackiger Sal-Boche wie der einer ist?  Soll ich ihm das sagen, wenn er wieder anruft? Oder zeigt er mich dann an wegen Rassismus?  Man merkts, so ein Stöhner wird zum Fulltimejob. Dabei habe ich ja nur EINEN Grund, schlaflos zu sein in den nächsten Tagen. Weil ja die Riesenpalette druckfrischer Bücher angeliefert wird. Wobei, wann genau, keine Ahnung. Auch im Hightech-Zeitalter sind Menschen zugange. Vorneherum tun ja alle sehr kompetent, aber dahinter sind wir alle kleine Ahnungslose. Und niemand weiss, was gilt und was nicht.

So wie mein Telefon-Stöhner. ALSO Herr Arschloch, rufen Sie nicht an vor 7 Uhr, nicht nach 23 Uhr und schon gar nicht mitten in der Nacht. Und jetzt vernichten Sie meine Handynummer und wählen den Anschluss meiner nerdy Nachbarin. Ich bin sicher, dass wird eine ganz tolle Verbindung. Danke!

http://www.vollreif.ch – die Handynummer bei „Kontakt“ ist nicht für einen neuen Stöhner gedacht!

Etwas weniger Paranoia: Oder jeder Tag brennt ein neuer Lichtblick!

2014-07-28 14.20.03

Wenn man so in den Ferien fährt, fahren Probleme und Sorgen weit weg. Also von mir oder sogar von mir. Ich bin ja eine leidenschaftliche Worry-Wart. Ich glaube, das heisst so…? Nacktselfies, Antisemiten, Sorgen, ob mein zweites Buch in meiner EditionVOLLREIF so aussehen wird, wie ich es mir vorstelle. Ob ich mich damit blamiere, weil die Text-Kollektion so gnadenlos ehrlich und womögich peinlich über Sex & Liebe berichtet. Alles selbst erlebt? Logo, schliesslich passiert bei mir daheim immer so viel Spannendes, dass ich gar wenig bei Anderen recherchieren will. Item.

Die ganze Sache um den Nacktselfie-Mann sehe ich mittlerweile als wunderbare Tragikkomödie, bei der ja niemand drauskommt. Dass glaubs sogar die gute, alte Hamas und trendig Spin-Doktoren mitspielen, finde ich toll. Und dass jetzt alle mit dem Finger auf Alle zeigen, ist doch menschlich. Es geht ja um Liebe, Triebe, Hass und Angst. Die dort unten tun mir fast ein wenig leid, ich bin ja jetzt woanders, oben, in den Bergen. Und meinetwegen dürfen sich alle gegenseitig verklagen, irgendwann beruhigen sich alle wieder.

Und nein, es wimmelt in der Welt nicht von Antisemiten, mir als Jüdin stinkt diese Paranoia, die mich zum Opfer macht, nachgerade. Klar es gibt sie die Dummen, so wie dieser junge Mann im Zug nach Davos, der über die jüdischen Gäste herzog. Lustig finde ich immer, dass der nicht mal auf die Idee kam, dass er sich bei einer Jüdin erleichterte. Ich verfüge ja nicht mehr über eine jüdische Nase. Die hat ein Nosejob mit 18 gerichtet. Ich sagte also: „Dann hoffe ich auf viele Muslime, so als Gegengewicht. Multikulti ist doch toll.“ Und dann sah ich aus dem Fenster und dachte, mir ist doch egal, was so ein Wicht denkt oder eben nicht.

Überhaupt ist mir jetzt nach einigen Ferientagen im gemütlichen Regen einiges egaler. Und heute hat sogar der Stöhner, der mich seit einigen Tagen anruft: „Oh ja, oh, uh, ich komme, möchtest du das auch, blabla“ nicht angerufen. Falls Sie das hier lesen: Sie können ruhig anrufen, aber bitte nicht nach 23 Uhr und nicht vor 1O Uhr, da hält sich meine Geilheit sehr in Grenzen. Danke!

Und nun lasse ich Sie dort unten wieder alleine, ich mache noch ein wenig Ferien. Und feiere heute Abend mit einer Freundin EIN JAHR EditionVOLLREIF mit Pizza und Wein. Okay, das Einjährige war eigentlich schon im Juni, doch wenn man da so mitten im Alltag hockt, gehen sogar freudige Ereignisse irgendwie vergessen.

http://www.vollreif.ch

Sex-Selfie: Sind Sie sicher, dass ER nicht wie ein überfahrener Truthahn aussieht?

2014-08-20 12.51.06
Ich bin bekennende Foto-Muffelin, will heissen, ich hasse es, fotografiert zu werden. Der Grund: Meine Oma, die ihre Haushälterin Mafalda anwies, uns Enkelchen nonstop abzulichten. NIE käme ich auf die Idee, mich freiwillig fotografieren zu lassen, drum gibt’s im upcoming Buch mich auch bloss als wirklich gelungene Portrait-Illu, made by meiner Sorella. Item. Während ich die Lieferung des Buches abwarte und ja, ein paar Tage Ferien machen werde, obs extern sein wird oder wieder meine legendären Homeholidays, verrate ich hier nicht, sah ich notgedrungen ein wenig fern und erfuhr vom Pimmel-Gate in Baden. Da fiel mir natürlich mein eigenes Pimmel-Gate, anno 1992 ein, jenes Pamphlet, in dem ich erklärt hatte, dass Männer ihr Geschlechtsteil als gäbiges Werkzeug einsetzen, um Frauen mundtot zu machen. Also nicht nur, weil sie es denen gerne in den Mund stopfen, aber auch weil sie Frauen alles mögliche damit weissmachen können. Und dann dürfen wir ja nicht lauthals drüber lachen. Womöglich, weil es grad in unserem Mund steckt.

Vielleicht muss ich noch erwähnen, dass ich längst bekennende Zeitungs- und Heftlinichtleserin bin. (ausser in der Bibi die Vogue), denn alles, was da drin steht, stand schon mal drin, womöglich von mir besser geschrieben. So musste ich gestern, nachdem ich bei ZDFneo die sensationelle Serie „Silk“ angesehen hatte, aus Mangel an Zeitungslektüre zum „Club“ im Schweizer Fernseh wechseln. Und siehe da, es ging um die Nackt-, äh Pimmel-Selfies vom Badener Stapi. Ich nehme mal an, er hat seinen Pimmel abgelichtet, wohl kaum seinen Nabel. Es sassen auch noch andere Leute in der Runde. Die üblichen Heuchel-Verdächtigen aus Medien und Wissenschaft. Aber bleiben wir doch beim Fotografen. Nei, dachte ich, konnte der sich nicht mal vorher strählen oder nicht grad den Kleidersammelsack vor der Türe plündern? Sehen die Grünen eigentlich alle so ungepflegt aus? Macht veganes Velofahren dermassen wüescht? Und was der wahrhaftigen Klischés so alle sind.

Ich war also sofort auf der Seite der armen, hoffentlich nicht auch genauso unstylisch grünen Lehrerin, die die Selfies ansehen musste. Es ist ja so, dass Frauen sowas öfters unbestellt kriegen. Ich auch. Oft dachte ich, also den könnte ich jetzt damit hochkant hochgehen lassen. Wo hatte der sein Hirn? Als er im Office (Bank, Redaktion, Bundeshaus, Vatikan) sein doch eher mickriges Ding abschoss. Da lob ich mir doch den guten, alten Exhibitionisten, der machte sich mehr Mühe, indem er einen Regenmantel kaufte, in den Park ging und uns Meitlis erschreckte. Die Mutigen haben dann gelacht. Wie wärs, wenn wir einfach über die Chose lachen würden?

Jenen Sex-Selfie-Löli würde ich jedoch wegen Ganzkörperunfotogenität aus dem Amt jagen. Aber wenn Sie unbedingt ein Pimmel-Selfie machen wollen, dann senden Sie es doch erst mir, ich beurteile es und gebe es erst frei, wenn ich ganz sicher bin, dass ES nicht so blöd in die Kamera guckt wie ein überfahrener Truthahn. Okay?

Foto: Das ist das Cover meines gleichnamigen Kult-Buchs, womöglich ist es das erste Selfie der Antike by David, nachgemeisselt by Michelangelo. Weils so schön ist, stehts bei mir als Poster-Bild in der Wohnung.

Historie: Schauen sie doch hier rein und ins hübsch bebilderte Big-is-Beautiful-Essay-PDF rein. http://www.marianneweissberg.ch/making-of-lili.html

Ich bin Ihr Heidelbeerjoghurt oder: Die Spannung steigt ins Unermessliche!

2014-07-29 13.12.57

Nur noch knapp zehn Tage, bis die Lieferung meines zweiten Werkes in meiner EditionVOLLREIF erfolgt. Bei mir, also bei EditionVOLLREIF, also bei mir dihei. Also vor der Wohnungstüre. Also hoffentlich erfolg(t)reich. So wie letztes Mal, da lud ein gut bemuskelter Jüngling die Palette der sorgsam eingeschweissten, sehr vielen Exemplaren von „Lili und der Schmock!“ hier, bei mir, ab. Und dann gings an die Feinverteilung. Erst mal aufgestapelt im Schlafzimmer, in meinen Schränken, schliesslich in meinen sehr schönen, trockenen Keller. Und dann peu à peu zu meinem Publikum. Es hat aber noch, falls Sie lesen möchten. So ein Buch verdirbt ja nicht. Was ich schwer hoffe!

Es ist ja so, dass ich als Start-UP-Verlagslabel natürlich sehr erfinderisch sein muss, wie die Bücher unters Publikum kommen. Das erste Mal, beim Debut-Buchtitel, hatte ich deswegen diverse Herzchriesis. Weil vieles nicht ging, oder eben nicht so einfach. Bis ich mir sagte: Ich habe ein super Publikum, und wenn die dazwischen dieses nicht unkompliziert beliefern wollen, tant pis, dann kommt es ja gerne auch in meinen VOLLREIF-Shop, also zu mir, in mein Wohnzimmer und postet die Bücher, inklusive Sofa-Schwatz und Kafi und Guezli direkt bei mir, der Autorin und Verlegerin. Denn im Zweifelsfall bin ich immer für Heidelbeerjoghurt, will heissen, es gibt heutzutage von allem viel zu viel, dabei war doch Heidelbeerjoghurt auch schon sehr gut. Ich bin also Ihr Heidelbeerjoghurt quasi, nix Schischi, sondern Frau Weissberg bei Ihnen um die Ecke. Die mit dem rächt simplen, aber guten Geschmack.

Ich schreibe drum meine Bücher gleich selbst, weil ich das gut kann, mache sie selbst, bzw. mit einem wunderbaren, kleinen Team, das ich persönlich kenne, das mit mir schafft, mit mir lacht, mit mir schwatzt. Weil wir zusammen das sehr gut können, und man lernt ja immer dazu. Und wenn jetzt so hippe Leute finden das sei so was von altmodisch, dann sage ich: Danke, gern geschehen! Aber eigentlich finden alle mein Literatur-Label mutig. Ich eigentlich auch.

Doch nun muss ich noch ein bisschen Klarschiff machen im Haushalt und vor der Türe, damit dort dann piccobellosauber ist, wenn die „Tränen ins Tiramisu“ kommende Woche anrollen. Und hoffentlich schlafe ich nachts wieder besser, statt aufzuwachen und zu denken: Oj, was habe ich alles vergessen, noch zu erledigen?  Und dann sage ich mir: Jetzt mach dich nicht meschugge, Frau Weissberg, es kommt sowieso immer slightly anders, als du geplant hast… Moment, was hast du eigentlich so alles geplant!!?? (Davon demnächst)

Foto: Hier sieht man, wie Assistentin Irettli dem Ganzen völlig relaxed entgegenpennt

www.vollreif.ch freut sich wie immer auf Ihren Besuch!

Frau Weissberg’s Between-the-Books-Buchstabensuppe!

2014-07-29 13.16.48

Während ich diese wunderbare, friedliche Zeit zwischen zwei Büchern geniesse: Das eine wird schon gelesen, das Neue ging grad in Druck, kann ich ein bisschen über Themen nachdenken, die mich ewigst interessieren, nämlich mein Judentum. Und daraus eine Buchstabenblogsuppe kochen.

Here we go:

Da aktuell ALLE ihr Augenmerk auf das jüdische Volk richten, leider  mit Vorurteilen gespickt, erteile ich Ihnen kurz Nachhilfeunterricht, wie wir WIRKLICH sind: 30 % der Zeit diskutieren wir, was wir assen/was wir essen werden/wie es schmeckt/was ICH besser kochen würde/und, megawichtig, was wir nicht vertragen. 10% überlegen wir, woran wir leiden, körperlich oder seelisch. Darunter gehören trendige Krankheiten wie Lactoseintoleranz und uralte wie Antisemitismus. Ich bin die einzige, die Ersteres nicht hat, halte aber auch alle für Antisemiten. 20 % gehört der Werweisserei, ob der oder die dort ächt jüdisch ist, von der Nachbarin, die abnormal spontan ist, bis Ashton Kutcher. Ich persönlich stelle mir Ashton fix mit einer Kippa (können Sie googeln) auf dem Kopf vor: Bingo, passt, jüdisch! 30 % der jüdischen Lebenszeit wird mit Mischpochologie verbracht: KENNST du die/ sind wir irgendwie verwandt?/ könnte sie zu meinem Sohn, der davon nichts wissen darf, passen? 10 bis 30%, je nach Raketenlage, ist Israel gewidmet: Wann wandre ich doch noch aus?/ wer ist schon dort?/wo wohnt man dort schön?/wo isst man am besten?/ fände ich da noch die grosse Liebe (ich)?

Eigentlich ganz normale Themen, fällt mir grad auf.  Und die Kalkulation ist auch nicht ganz korrekt. Sie können also ruhig bei mir drein- oder mitreden. Shalom & Willkommen beim auserwählten Volk! Wobei mir wäre lieber, wir wären ein wenig weniger auserwählt und fänden ENDLICH Frieden!

Schauen Sie doch bei http://www.vollreif.ch rein, da hat’s noch mehr gluschtige Fressalien-Fotos by (Haus)Frau Weissberg!

Buchmachen & das Zen des Hundehaufens!

2013-09-23 12.40.55

Wissen Sie, was seltsam ist? Dass ich mich in den Haufensetz-Habits der Haushündin wiedererkenne. Seelisch. Es ist nämlich so, dass ich morgens eine Runde drehe, um Irettli… eben kacken zu lassen. Da fängt das Malheur an. Exakt, denn ich bin auch schon mitten drin gestanden, während ich mit dem Kacktütchen bewaffnet, den verirrten Haufen suchte. Iihhh… so verschissä. Jetzt dürfen alle Hundefeinde schadenfreudig jubeln. Irettli macht aber nicht fix hin, nein, sie macht das wahnsinnig wählerisch. Und zwar nur dort, wo das Gras nicht am Fahrgestell piekst, es toll duftet, die Aussicht auf beisitzende Nachbarsköter gut ist. Oft stresste ich sie drum an: MACH MAL! Dann sagte ich mir, ich könnte doch die Wölkli studieren, „ohm“ summen, während sie STUNDENLANG schnüffelt und möglichst weit in die pflotschnasse Wiese latscht. Also Zen statt Zoff?

Eeendlich, das Pelz-Fudi senkt sich. NEI, sie hat ein hübscheres Plätzchen erspäht, dackelt drum neugierig dorthin. Stimmt, sie ist ja Sternzeichen Waage, die können sich nie entscheiden. So wie ich! Moment, das stimmt nicht ganz. Wenn mir etwas/jemand gefällt, dann kann ich mich sofort freudig entscheiden. Wenn jemand/etwas soo mühsam tut/ist, dann kriege ich Verstopfung: emotionelle. Und dann suche ich mir lieber ein besseres Plätzli. So wie s‘Irettli.

Und genau so funktionierts beim Buch-Machen. Ich habe mir geschworen, dass der Sinn eines eigenen Literatur-Labels darin liegen soll, dass ich FREUDE habe bei diesem für mich noch neuen und manchmal buchstäblich sehr aufregenden Bisness. Und das geht eben nur gemeinsam mit Leuten, die in Bücher verliebt sind. Und richtig old-fashioned sind, was ihr Schaffen betrifft: also zuverlässig, nett, leidenschaftlich, erfinderisch. Solche Leute habe ich gefunden. Ihnen möchte ich jetzt, wo „Tränen ins Tiramisu: Meine besten Liebes-Erklärungen“ gerade in Druck gegangen ist, ein Kränzchen winden. Und Ihnen natürlich auch, die Sie mich lesen, hier in diesem bescheidenen Blögli. Das finde ich auch wahnsinnig nett!

http://www.vollreif.ch – schauen Sie doch rein, für meine VOLLREIF-Website ist mein zauberhafter Webdesigner Gregor von http://www.webspatz.ch zuständig, zweifellos einer von den sehr Guten!

Illu: Miss Irettli, so gesehen by einem Binzallee-Kid

Die Antisemiten und mein Chriesi-Kuchen!

2014-08-02 17.14.17

Hier für Sie der ganz einfache Antisemitismus-Test: Frage: Wer ist wieder an allem schuld? Antwort: Die Juden und die Radfahrer!

Kleine Pause.

Was habe Sie spontan rückgefragt? Wieso die….? Passendes einsetzen.

Ob AntisemitIn oder nicht, Sie alle dürfen weiterlesen, bei meinen Gedanken between the Books. Das Schöne am Bücherschreiben und -Machen ist ja, dass ich ausserhalb der Bücher nicht mehr zu ALLEM meinen klugen Senf geben muss. Womöglich noch persönlich. Meine Einstellung zu allem und jedem steht ja schon in den Büchern. Meiner Meinung nach ist mein aktueller Roman „Lili und der Schmock!“ ein sehr politisches, und hochaktuelles Buch über den Religion- & Kulturkampf zwischen Juden und Christen in Zwingli-City. Um die Stadtkomödie geniessen zu können, brauchts jedoch Köpfchen und vorallem Witz. Meistens haben ja seriöse Themen auch ihre tragikomischen Momente. Wie gerade jetzt die Diskussion: Darf man Israel kritisieren?

Ich habe da eine sehr klare Haltung. Ich als Jüdin darf das nicht, jedenfalls jetzt nicht. Israel ist mein Plan B, und ich stehe in Zeiten der Krise voll und ganz hinter meinem Plan B, also meinem Land, dem mein Herz gehört und wohin ich flüchten werde, falls es hier wieder losgeht gegen uns. Ja, so ein bisschen eingeborene Paranoia darf doch noch erlaubt sein, oder? Natürlich könnte ich ja auch Kritische Jüdin sein, das ist ja sehr im Trend, also im sicheren Züri. Doch dann stelle ich mir folgende Situation vor bei einer Flugzeugentführung by Hamas. Der Terrorist sagt dann: „Alle Juden bitte nach vorne, ihr werdet erschossen. Die Kritischen Juden bitte sitzenbleiben. Euch passiert nichts.“ Gaaanz sicher ist das ja nicht, also fliege ich lieber nicht.

Solche Sachen denke ich mir, wenn ich an meinem Schreibtisch sitze, neben mir der Chriesikuchen zum Auskühlen. Was haben Sie eigentlich spontan geantwortet, das würde mich schon noch interessieren!